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Zum Weltflüchtlingstag am Donnerstag, den 20. Juni 2024, findet die Aktion „100 Boote – 100 Millionen Menschen“, die der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. initiierte, ihren Höhepunkt.

112 Bo(o)tschaften an die Politik – für eine menschenwürdige Asylpolitik

Von 10:00 bis 16:00 Uhr werden die insgesamt 112 XXL-Papierboote, die in den vergangenen Monaten bundesweit von AWO-Einrichtungen und Kooperationspartnern gestaltet wurden, im Berliner Lustgarten ausgestellt. Die XXL-Boote tragen 112 Bo(o)tschaften an die Politik – für eine menschenwürdige Asylpolitik.

Der Weltflüchtlingstag, der jedes Jahr am 20. Juni stattfindet, rückt die Rechte, Bedürfnisse und Träume von Flüchtlingen in den Mittelpunkt und hilft, politische Unterstützung und Ressourcen zu mobilisieren. Ursprünglich als Afrikanischer Flüchtlingstag bekannt, wurde er im Jahr 2000 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu einem internationalen Tag erklärt und 2001 zum ersten Mal begangen, um den 50. Jahrestag der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 zu feiern. Weltweit wird der Tag mit zahlreichen Aktivitäten begangen, an denen Flüchtlinge, Regierungen, Kommunen, Unternehmen, Prominente, Schulen und die Öffentlichkeit beteiligt sind, um auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam zu machen und Hilfe zu leisten.

boot auf dem dach cbe1bdcb AWO Karlsruhe

In Sachsen-Anhalt wurden im vergangenen Jahr 112 XXL-Origami-Boote von über 600 Freiwilligen gefaltet und bundesweit von über 1.500 Menschen in Schulen, Projekten, Initiativen, Vereinen, Beratungsstellen und Kommunen zu Botschaften der Solidarität mit Flüchtlingen weltweit entwickelt und gestaltet. Mit der gemeinsamen Aufstellung aller Boote soll am Weltflüchtlingstag ein Zeichen für eine vielfältige Zivilgesellschaft und Solidarität mit über 110 Millionen geflüchteten Menschen gesetzt werden.

Am 20. Juni 2024 wird es im Berliner Lustgarten neben der Ausstellung der riesigen Papierschiffe verschiedene Redebeiträge von AWO International e.V., SOS Humanity, United4Rescue und weiteren AWO-Verbänden sowie Infostände geben.

AWO übergibt Forderungen zur Flüchtlingspolitik

Quelle: AWO Landesverband Sachsen-Anhalt.

Weitere Informationen: https://www.awo-sachsenanhalt.de/100Boote

 

Pressemeldung

Offener Brief an Bundeskanzler Scholz: Menschen schützen statt Asylverfahren auslagern!

Berlin, den 19.06.2024. Ausgerechnet zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni wird auf der Ministerpräsidentenkonferenz die Frage erörtert, ob Asylverfahren von Schutzsuchenden in einen sicheren Drittstaat außerhalb der EU ausgelagert werden können und dies völker- und menschenrechtlichen Vorgaben entsprechen kann. Die Arbeiterwohlfahrt fordert gemeinsam mit über 300 Organisationen in einem offenen Brief an Bundeskanzler Scholz, diesen Plänen eine klare Absage zu erteilen.

„Menschlichkeit ist sowohl in Deutschland als auch in Europa die Basis unseres Zusammenlebens. Sie zu schützen ist unsere gesellschaftliche Pflicht. Dazu gehört auch: Die unbedingte Achtung der Menschenwürde“, heißt es dazu unter anderem in dem offenen Brief, und weiter: „Als im Flüchtlingsschutz aktive Organisationen und Initiativen wissen wir: Aufnahme und Teilhabe funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen und der politische Wille vorhanden ist. Vor den derzeitigen Herausforderungen verschließen wir dabei nicht die Augen. Wir begegnen ihnen vielmehr mit konstruktiven, praxisnahen und somit tatsächlich realistischen Vorschlägen für eine zukunftsfähige Aufnahme. Dafür setzen wir uns jetzt und auch zukünftig mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften ein – gerade auch auf kommunaler Ebene.“

Kathrin Sonnenholzner, Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt, erklärt dazu: „Zum einen wären die geplanten Auslagerungen von Asylverfahren in der Praxis teuer und kaum realistisch umzusetzen. Viel schwerer wiegt aber unsere Verantwortung gegenüber den Menschen und der Wahrung der Menschenrechte. Was hier aktuell diskutiert wird, ist zutiefst unsolidarisch und würde absehbar zu schweren Menschenrechtsverletzungen führen. Daher sagen wir gemeinsam mit 309 Organisationen Nein! zur Auslagerung von Asylverfahren.“

Zum Offenen Brief: https://awo.org/offener-brief-bundeskanzler-scholz